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[#readalong #vilereaders] Evelyn Waugh: Vile Bodies #2

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„What money can make, money can mend […]“ (S. 61)

vileletters1000Mittlerweile ist sogar ein roter Faden aufgetaucht, beziehungweise die Figuren sind uns teilweise schon zum zweiten Mal begegnet.

Im Mittelteil tauchen Adam und Nina wieder auf. Ersterer hat ein wichtiges Treffen und wird von seinem Gastgeber erstmal für einen Staubsaugervertreter gehalten. Sein Gesprächspartner ist im weiteren Verlauf des Treffens kurz angebunden. Ein Blick in die Zeitung offenbart später eine interessante Beobachtung über die Chefin eines wichtigen Hotels und über die Regierung und die PR des jeweiligen Hauses.

Ständig wird Kipper gegessen. Das ist eine englische Variante von geräuchertem Hering.

Auch die Engel tauchen wieder auf. Adam nimmt einen Job an und seine obskuren Ideen werden bald zum Selbstläufer. Darauf folgt wieder eine Party mit imposanter Gästeliste, auf der Outrage auf einen künftigen Krieg zu sprechen kommt. Das ist für einen Roman, dass sich eigentlich um die Bright Young Things und ihre Vergnügungssucht dreht, ein überraschend ernstes Thema. Der Roman erschien 1930, zwischen den beiden Weltkriegen.

Am Ende des mittleren Abschnitts folgt ein bemerkenswerter Dialog über das Heiraten, der wieder die Oberflächlichkeit der dargestellten Gesellschaft bestätigt.

Im Mittelteil gibt es zwar ein rotes Fädchen, aber die Figuren werden weiterhin konsequent nicht vorgestellt. Das macht die Figuren austauschbar und schwierig, der Geschichte zu folgen. Der Erzähler erzählt ausschließlich in der dritten Person, deshalb werden auch keine Gedanken und Gefühle der Figuren wiedergegeben. Außerdem kommen immer mehr Randfiguren dazu, die schwierig einzuordnen sind. Die Heerscharen von nicht näher beschriebenen Figuren passen zum Roman, weil es ja darum geht, dass die Gesellschaft der Bright Young Things oberflächlich ist. Es zeigt, dass die einzelne Person in diesem Mikrokosmos unwichtig ist. Der Roman ist voller Komik und Satire, aber der Kitt fehlt.

 

 


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